Große Arbeitskräftepotenziale werden nicht genutzt.
› Arbeitsmarktpolitik
Deutschland sitzt auf einem wahren Schatz an ungenutzten Arbeitskräftepotenzialen. Der größte Hebel zu deren Freisetzung liegt in der Erhöhung der Arbeitszeit pro Kopf und nicht in der Erhöhung der Zahl der Erwerbstätigen. Große Reserven bestehen noch bei der Erwerbsbeteiligung der über 50- bis 70-Jährigen und den in Deutschland lebenden Zugewanderten. Auch bei den teilzeitbeschäftigten Frauen ohne betreuungspflichtige Kinder gibt es besonders viel Potenzial. Das hat das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen in einer Simulationsrechnung ermittelt.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal 2024 in Baden-Württemberg weiter zurückgegangen. Nach dem aktuellen Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim ist das BIP – saison- und arbeitstäglich bereinigt – im dritten Quartal 2024 gegenüber dem zweiten Quartal um 0,2 Prozent zurückgegangen. Wenn sich die Ergebnisse des Nowcasts bestätigen, wäre dies das fünfte Quartal in Folge mit einem negativen Wirtschaftswachstum. Auch für die beiden Folgequartale ist keine grundsätzliche Tendenzänderung zu erkennen.
› Arbeitsmarktpolitik› Baden-Württemberg› Migration und Integration
Von den 125 Tsd. schutzsuchenden Ukrainer:innen in Baden‑Württemberg (Stand: Ende 2023) geht inzwischen etwa jede fünfte Person (22 Prozent) im erwerbsfähigen Alter einer Beschäftigung nach. Etwa vier von fünf Beschäftigungsverhältnissen der ukrainischen Erwerbstätigen sind sozialversicherungspflichtig, wobei der Anteil bei den Frauen etwas geringer ist als bei den Männern. Im Durchschnitt berichen 10 Prozent aller Betriebe in Baden-Württemberg von einem Kontakt zu einer aus der Ukraine geflüchteten Person (Vorjahr: 7 Prozent). Rund 40 Prozent der Betriebe mit mindestens einer Kontaktanfrage berichten von einem anschließend zustande gekommenen Beschäftigungsverhältnis (Vorjahr: 29 Prozent). Dabei haben Betriebe mit offenen Stellen eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit, ukrainische Geflüchtete zu beschäftigen, als Betriebe ohne offene Stellen. Insbesondere Betriebe mit offenen Stellen, die ein geringes Qualifikationsniveau erfordern, haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, eine geflüchtete Person aus der Ukraine zu beschäftigen.
2. Oktober 2024: 5. Jahreskonferenz des Netzwerks Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau in Tübingen
Die fünfte Jahreskonferenz des Netzwerks Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau wird sich mit der Frage auseinandersetzen, wie Bürokratieabbau durch einen stärkeren Fokus auf Evidenzbasierung durch die Politik und öffentliche Verwaltung effektiver und effizienter gehandhabt werden kann.
Woher kommt all die Schwarzarbeit? Wirtschaftspodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE
› Arbeitsmarktpolitik
Die Hosts Carla Neuhaus und Jens Tönnesmann diskutieren mit Bernhard Boockmann, der am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) seit 15 Jahren erforscht, welchen Schaden Schwarzarbeit anrichtet. Im Podcast erklärt der Ökonom, warum er von einem weiteren Anstieg in diesem Jahr ausgeht und wie die Politik illegale Beschäftigung besser eindämmen könnte.
Interview: Wie Fachkräfte aus dem Ausland halten? - DEKRA Akademie Stuttgart
› Migration und Integration
Wenn Einzelne das Unternehmen verlassen, dann in der Regel aus Gründen, gegen die Arbeitgeber wenig machen können. Mal sind es persönliche Gründe, wie Heimweh oder der nachgezogene Partner findet eine Stelle in einer anderen Region, mal wechseln sie in Bereiche mit besseren Verdienstmöglichkeiten, wie etwa vom Handwerk in die Industrie.
In anderen Bereichen kehren viele internationale Arbeitskräfte wieder in ihre Heimat zurück oder ziehen in andere Länder weiter. Prof. Dr. Bernhard Boockmann hat im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit Fachkräfte befragt, die Deutschland wieder verlassen haben. „Ein großer Teil der Abwanderungen hat arbeitsmarktbezogene Gründe, beispielsweise den Verlust des Arbeitsplatzes oder – bei internationalen Studierenden – das Ende ihrer Ausbildung. Hinzu kommen familiäre Motive und nicht selten sind es wirtschaftliche Gründe, z. B. hohe Mieten. Ein kleiner Teil der Abgewanderten hat auch Diskriminierungserfahrungen als Grund angegeben. Bei den meisten treffen mehrere der genannten Gründe zu“, fasst er zusammen.