Beim 53. Spitzengespräch zur Ausbildungssituation haben die Mitglieder des Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg in Stuttgart über die aktuellen Herausforderungen am Ausbildungsmarkt im Land gesprochen. Im Zusammenhang damit wurde der IAW-Kurzbericht „Betriebliche Ausbildung in Baden-Württemberg 2023“ veröffentlicht.
IAW trauert um sein Ehrenmitglied Bundespräsident a.D. Professor Dr. Horst Köhler.
Das IAW trauert um sein Ehrenmitglied Bundespräsident a.D. Professor Dr. Horst Köhler, der am 1. Februar 2025 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Horst Köhler war von 1969 bis 1976 wissenschaftlicher Referent am IAW und verfasste während dieser Zeit seine Dissertation mit dem Titel „Freisetzung von Arbeit durch technischen Fortschritt“. Dass er ein Thema bearbeitete, dessen Aktualität noch immer ungebrochen ist, zeigt seinen Weitblick, der weit über die fachliche Perspektive hinausging. Auf vielen seiner späteren beruflichen Stationen in Bundesministerien, bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und beim Internationalen Währungsfonds trug er Verantwortung zum kritischen Zeitpunkt. Vom 1. Juli 2004 bis zum 31. Mai 2010 war er Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Immer wieder stand er dem IAW mit Rat und Tat zur Seite. Seit 1999 war er persönliches Mitglied des Vereins, im Jahr 2003 wurde er Ehrenmitglied des IAW e.V., im selben Jahr ernannte ihn die Universität Tübingen zum Honorarprofessor. In bleibender Erinnerung ist seine Ansprache zum 50. Jubiläum des IAW im Jahr 2007. Nach seiner Amtszeit als Bundespräsident wandte er sich der Bedeutung Afrikas für die europäische Wirtschaft und Außenpolitik zu – wiederum ein Thema, dessen langfristige Bedeutung nur wenige so klar erkannten wie er. Für seine Initiativen und vielfachen Verbindungen ist ihm das IAW zu großem Dank verpflichtet.
Das IAW wird seinem Ehrenmitglied stets ein besonderes Angedenken bewahren und seine Arbeit in seinem Sinne fortführen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Potenziale im Übergangsbereich: Chancen für Nachwuchskräfte und Betriebe.
› Arbeitsmarktpolitik› Bildungsforschung
Eine aktuelle Kurzstudie der IMPULS-Stiftung des VDMA untersucht das Potenzial des Übergangsbereichs zwischen Schule und Beruf zur Milderung des Fachkräftemangels im Maschinen- und Anlagenbau. Die vom IAW durchgeführte Analyse zeigt, dass viele Jugendliche im Übergangsbereich grundsätzlich für eine Ausbildung geeignet sind. Durch gezielte Förderung und Sensibilisierung könnten sie für die Berufe im Maschinen- und Anlagenbau gewonnen werden.
Infolge des schwachen Wachstums der offiziellen Wirtschaft und der zunehmenden Arbeitslosigkeit wird die Schattenwirtschaft in Deutschland im Jahr 2025 weiter ansteigen. Die Vermeidung der kalten Progression und die relativ geringe Erhöhung des Mindestlohns wirken diesem Trend entgegen, können ihn aber nur geringfügig bremsen. Der Umfang der Schattenwirtschaft wird danach nominal auf 511 Mrd. Euro zunehmen, was einen Anstieg um 6,1 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Preisbereinigt beträgt die Zunahme 3,8 %. Das Verhältnis der prognostizierten Schattenwirtschaft zum gemessenen Bruttoinlandsprodukt (BIP) nimmt auf 11,5 Prozent zu.
Auch zum Jahresende 2024 kann sich die baden-württembergische Wirtschaft nicht aus der Stagnation befreien. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Nowcast des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Hohenheim. Im vierten Quartal 2024 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Baden-Württemberg – saison- und arbeitstäglich bereinigt – geringfügig um 0,2 Prozent gestiegen. Dieser geringe Zuwachs kann die negative Entwicklung in den Vorquartalen jedoch bei Weitem nicht wettmachen.
Betriebliche Weiterbildung im Land wieder auf dem Niveau vor der Covid 19-Pandemie.
› Arbeitsmarktpolitik
Der Anteil weiterbildungsaktiver Betriebe in Baden-Württemberg verzeichnete im 1. Halbjahr 2023 einen deutlichen Anstieg von 48 auf 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei konnten alle Formen der Weiterbildung einen Zuwachs verzeichnen. Besonders stark war dieser Zuwachs beim selbstgesteuerten Lernen. Am meisten genutzt wird diese Form der Weiterbildung in Betrieben mit 500 und mehr Beschäftigten. Aber auch bei den Klein- und Kleinstbetrieben im Land gab es seit 2019 einen Zuwachs von rund 30 Prozentpunkten.
Darüber hinaus zeigt die Studie auch, dass Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau weiterhin seltener an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen als Höherqualifizierte. Zudem liegt die Weiterbildungsquote der Frauen weiterhin über jener der Männer.